Philipp Rösler war kürzlich im Silicon Valley. Mit dabei waren etliche deutsche IT Startup Gründer. Ihr Ziel war es, die deutsche IT Branche zu präsentieren und hierzulande dringend nötiges Wagniskapital für Investitionen in IT Gründungen anzuwerben.
Was davon dann vom Silicon Valley – durch den deutschen Politboulevardjournalismus vermittelt – daheim im Tal der Ahnungslosen ankam, glich dann aber eher einer Seifenoper. Kaum ein Wort darüber, dass Rösler und die ihn begleitenden Gründer in Kalifornien versuchten, wichtige Beziehungen zu knüpfen, die vielleicht mal dafür sorgen, dass es Deutschland auch in 20 Jahren noch wirtschaftlich gut geht. Nein, was in Deutschland Schlagzeilen machte, war ein Bild, in dem Philipp Rösler Bild-Chefredakteur Kai Diekmann im Dude Look umarmt.
Statt über die positiven Aspekte zu sprechen, die so eine Reise hat, übertrafen sich Medienvertreter und Kommentatoren gegenseitig mit Häme über einen Bundeswirtschaftsminister, der ganz offensichtlich Freude an technologischen Entwicklungen wie Google Glass hat. Nebenbei sprach Rösler in den USA auch noch ganz passabel Englisch, für einen deutschen Minister wirklich unerhört.
Offensichtlich ist es in den Medien momentan aber auch leider nicht vermittelbar, einen FDP Politiker auch einmal positiv darzustellen.
Ich finde die Bemühungen des Wirtschaftsministers und seiner Begleiter jedenfalls klasse. Ob diese Bemühungen Früchte tragen werden, wird sich zeigen, aber sinnvoll war diese Reise allemal. Ich finde es gut, dass sich ein Bundeswirtschaftsminister nicht nur von Großkonzernen hofieren lässt und nur traditionelle Industriezweige im Auge hat, sondern sich darum bemüht, dass hierzulande auch neue Technologien und Unternehmen eine Zukunft haben.
Deutsche Politiker reden nur allzu gerne von Innovation. Da ist es erfrischend, auch mal einen Politiker zu sehen, der scheinbar auch etwas davon versteht.
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